Das evangelische Dekanat Rosenheim hat sich dem Kampf gegen sexualisierte Gewalt verschrieben und setzt sich aktiv für den Schutz von Kindern und Jugendlichen ein. In den vergangenen Jahren haben sich in der bayerischen Landeskirche 166 Personen gemeldet, denen dieses Leid zugefügt wurde. Die meisten der meist weiblichen Betroffenen waren minderjährig, über die Hälfte war unter 14 Jahren. Ein Drittel der Übergriffe an Kindern geschah in Kirchengemeinden, der größere Teil in kirchlichen oder diakonischen Heimen.
Um solche Vorfälle zu verhindern, hat die Landessynode 2020 ein Präventionsgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz ist eine Selbstverpflichtung, alle Arbeitsbereiche in Kirche und Diakonie auf Risiken zu überprüfen und Vorkehrungen zu treffen, damit sexualisierte Gewalt erst gar nicht geschieht – oder, wenn doch, rasch und konsequent gehandelt wird. Ein 8-köpfiges Präventionsteam wird in allen Bereichen der Landeskirche die Mitarbeitenden schulen und Schutzkonzepte erarbeiten helfen.
Die bayerische Landeskirche hat ihre Akten geöffnet für eine EKD-weite wissenschaftliche Studie des Forschungsverbunds ForuM. Die Studie soll herausfinden, welche Strukturen in der evangelischen Kirche sexualisierte Gewalt begünstigen. Die Ergebnisse sollen im Herbst 2023 vorliegen.
Betroffene, deren Fall strafrechtlich verjährt ist, können durch die Unabhängige Kommission finanzielle Anerkennungsleistungen erhalten. Diese mit Fachleuten besetzte Kommission vergibt Leistungen bis zu 50.000 Euro.
Informationen zum Dekanat-Schutzkonzept finden Sie hier
Weitere Informationen finden Sie auf der Website aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de